(c) Wolfgang-D. Schröer (2002-2013)
Stand: 26.5.2017
Hochleistungs-Marine-Empfänger
der deutschen Wehrmacht
E 517 S - T9K39 “Main”
(Telefunken)
Preis/Price
20 Euro
incl. Porto/
shipping included
Bild 1: Geräterückseite
HF-Baugruppen entfernt
Bild 2: HF-Baugruppe I
Bereichsschalter abgedeckt
Bild 3: HF-Baugruppe I
Eingangsbandfilter
Bild 4: Schwingkreise
Oszillator/Mischer
Bild 5: HF-Baugruppe I
Blick auf die
Schalterachse
Bild 6: Schalterachse
in situ - Schaltnut
Bild 7: Mischer/Oszillator-
Baugruppe (Baugr. IV)
Bild 8: ZF-Baugruppe
mit Doppelquarzfilter
Bild 9: Projektionseinheit
mit Drehkondensatoren
und Antriebszahnrädern
Bild 10: Skalenprojektion
(Fotomontage)
Bild 11:
Oszillator/Kalibrator
(Schaltung)
Zweifellos ist der E 517 S der komplexeste Großempfänger
der Wehrmacht, zugleich ein durch erstaunliche technische
Innovationen geprägtes Gerät.
Vermutlich schon 1935 vom Technischen Amt der Kriegs-
marine beim Oberkommando der Kriegsmarine (OKM)
ausgeschrieben und 1936 an Telefunken in Auftrag gege-
ben, entstand nach dreijähriger Entwicklungszeit der 1939
unter dem Namen T9K39, Tarnname “Main”, bei der
Marine in Dienst gestellte Kurzwellenempfänger (Bereich
1.5...25 MHz). Er sollte dort vor allem auf Großschiffen,
U-Booten und bei Küstenfunkstellen eingesetzt werden.
Bei Betrachtung der Schaltung wird klar: Es handelt sich
um ein auf hervorragendes Grolßsignalverhalten und außer-
ordentlich Unterdrückung der Spiegelfrequenz optimiertes
Empfängsgerät.
Dafür sorgen insgesamt sieben im Gleichlauf abgestimmte
(selektive) HF-Kreise, von denen vier ein Eingangsband-
filter bilden. Die übrigen drei Einzelkreise sind zwischen
drei HF-Verstärkerröhren angeordnet (!).
Alle Schwingkreise - besonders der Oszillator - sind sorg-
fältig temperaturkompensiert. Der CW-Überlagerer läßt
sich so umschalten, dass er als Quarzgenerator zur Kalibrie-
rung der Frequenzanzeige verwendet werden kann.
Das alles ist nicht besonders neu, es hat auch zuvor schon
Geradeausempfänger mit einer größeren Anzahl von HF-
Schwingkreisen gegeben
Absolut neu war hingegen das zweistufige, in seiner Band-
breite kontinuierlich veränderbare ZF-Quarzfilter (Bild 9).
Es kann zwischen 200 Hz und mehr als 5 kHz eingestellt
werden, wobei seine Durchgangsdämpfung praktisch kon-
stant bleibt.
Beim T9K39 wird erstmalig ein Konzept verwirklicht, dass
für den Feldeinsatz von erheblicher Bedeutung ist:
Der gesamte Empfänger kommt in allen Stufen mit einer
Röhrentype aus, der ab 1935 neu entwickelten Universal-
pentode RV12P2000 und ihrer ‘Schwester’ RV12P2001, die
notfalls gegeneinander austauschbar sind, die Empfangs-
leistung wird dadurch kaum beeinträchtigt.
Und zudem können alle Röhren ausgewechselt werden,
ohne das Gerät aus dem Gehäuse zu ziehen. Das ist neu, bis
dahin bei keinem anderen Empfänger realisiert!
Völlig neuartig ist auch die Umschaltung der 8 Empfangsbe-
reiche gestaltet. Hier wird kein üblicher Bandschalter oder
Spulenrevolver eingesetzt, sondern ein segmentaler, von
einer besonders gestalteten Achse gesteuerter Umschaltme-
chanismus, der federnde Drähte an an Kontaktringe führt.
Diese liegen zu beiden Seiten der kompakten Schwingkreis-
segmente (vgl. Bild 4). Bild 5 zeigt ihre Lage an der
Schalterachse. Revolutionär!
Besonders ungewöhnlich - und erstmalig zur Anwendung
gebracht - ist die äußerst raffinierte, wenn auch extrem
komplizierte, optisch projizierende Skala. Auf Grund ihres
Prinzips ermöglicht sie unvergleichlich hohe Auflösung der
Frequenzanzeige.
Alle diese schaltungstechnischen und mechanischen Beson-
derheiten des T9K39 werden in der vorliegenden Publika-
tion bis in Einzelheiten beschrieben und mit mehr als 200
Farbbildern illustriert. Dabei konnte der Autor - bis auf eine
Betriebsbeschreibung aus dem Jahre 1944 - nicht auf vor-
handesne Originalunterlagen zurückgreifen. Sie sind, soweit
nicht bei Kriegsende in den Firmen selbst vernichtet, den
Alliierten in die Hände gefallen und in deren Archiven nur
schwer zugänglich.
Der Autor war deshalb darauf angewiesen, an Hand eines
nicht mehr restaurierbaren Beleggerätes den detaillierten
Aufbau der verschiedenen Baugruppen, das Verfahren der
Schwingkreisumschaltung für die Bereichswahl, die äußerst
verwickelte Funktionsweise des optischen Systems und des
mechanischen Skalenantriebes zu rekonstruieren.
Zudem sollte dem Leser eine detaillierte Analyse der
elektronischen Schaltung des Gerätes angeboten werden.
In den beiden Eingangskapiteln wird der Aufbau seinerzeit
völlig neu entwickelter, hochwertiger aktiver und passiver
Bauelemente beschrieben und durch Bilder illustriert. Diese
Informationen wie auch die der übrigen Publikation finden
sich an keiner anderen Stelle in der einschlägigen Fachlite-
ratur!
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